Vom Kandidaten zum Kritiker

Offener Brief an Maximilian Krauss

Sehr geehrter Herr Krauss!

Ich beziehe mich auf Ihre OTS vom 11.09.2014, ich muss ehrlich gestehen lügen zu müssen, würde ich sagen ich war überrascht, wenn ich mir auch so eine vorschul-kindhafte Reaktion, selbst von Ihnen nicht erwartet hätte.

Wohl gleich ich das Bestreben einer Abschaffung von reinen Versorgungsposten, wie z.B. dem Stadtschulrats-Vizepräsidenten – welchen Sie bis vor kurzem noch für sich selbst beanspruchen wollten – verstehen, nachvollziehen, ja sogar unterstützen kann, ist ein durch Sie gestelltes diesbezügliches Verlangen für die Sache nicht förderlich, da es die Forderung an sich beschädigt, da es sie in einem „wenn ich den Job nicht bekomme, soll ihn auch kein anderer haben“ Licht dastehen lässt.

Eines ist unabwendbar und da müssen alle Parteien in Österreich sich darüber klar werden, eine Verwaltungsreform und ein Verschlanken der staatlichen Strukturen wird sich über kurz oder lang nicht mehr verhindern lassen, und das Credo sollte lauten: „Wenn nicht jetzt, dann nie“, denn über dieses Thema ist wahrlich lange genug diskutiert worden, es war genug Zeit vorhanden um Lösungen – die meiner Meinung nach allesamt irgendwo in Schubladen versteckt wurden – schubladisiert, wie man auf gut österreichisch sagt – zu finden und diese in einem sanften Übergang umzusetzen.

Ich spreche hier dezidiert nicht von der Kündigung bestehender Dienstverträge, sondern davon diverse Stellen, die eingespart werden können (und müssen) nach der Pensionierung der Bediensteten nicht mehr nach zu besetzen und ersatzlos zu streichen, der Wiener Stadtschulratsvize ist definitiv einer dieser „Versorgungsposten“ die man getrost „weglassen“ könnte, in der Hinsicht gebe ich Ihnen zumindest zum Teil in Ihrer Argumentation recht.

Abschließend noch ein kleiner Leitsatz in politischer Bildung: Um politische Forderungen durchzusetzen, muss man auch inhaltlich glaubhaft hinter diesen stehen. Forderungen aus Trotz kommen selten zum gewünschten Ergebnis, oder eben ein anderer übernimmt den Antrag einige Zeit später und heimst dafür die Lorbeeren ein.

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