Die Macht des Web.

Eigentlich ist es ja kein Wunder, dass sich die Österreicher nicht mehr an Schwarz-Blau erinnern können, das war ja schon 2000-2007.

Gut Facebook wurde schon 2005 gegründet, aber wenn ich mich recht entsinne ist das erst um 2008/2009 so richtig hier aufgekommen, von der „politischen Tragkraft“ eines sozialen Netzwerks war da noch bei weitem nicht die Rede.

Jetzt stellen wir uns mal vor, die Regierungen Schüssel 1 & 2 würden das, was sie da damals aufgeführt haben, heute mit diesen so ausgeweiteten Sozialen Medien vollführen, oder gar ein Hr. Haider hätte sich dem noch aussetzen müssen.

Zum einen hätte das niemals jemand so lange „unter der Decke“ halten können und zum anderen, wären wohl sofort Rücktritts- und Strafverfolgungsforderungen im Raum gestanden, nicht binnen eines Monats – binnen eines Nachmittags.

Von der Perspektive aus gesehen, würde Blau-Schwarz wohl nicht lange überleben und wir hätten die „3. Republik“ wohl recht rasch überwunden – ich befürchte aber – teuer würde es trotzdem, dafür könnte wohl quasi jeder im diese Causa aufarbeitenden U-Ausschuss mitarbeiten, weil die geleakten Dokumente wohl auf dutzenden Blogs und in dutzenden Onlinemedien zu sehen wären und dort schon eifrig an den Urteilen gearbeitet würde, für die jeweiligen Politiker.

Strache würde wohl so schnell abstürzen wie er aufgestiegen ist – naja mal sehen ob er den Präsidentschaftswahlkampf politisch überlebt, seine Position als Bundesparteiobmann der Freiheitlichen ist ja wohl schon am wackeln, weil er mit seinen oft unprofessionellen Äußerungen lt. Aussage seiner eigenen Fans, die Präsidentschaft vom jetzt so heiß geliebten Hrn. Hofer gefährdet, wie selbst schon seine, sonst ihm gegenüber sehr kritiklos agierenden Anhänger erbost anmerken. (siehe Screenshot)
Sollte also Hr. Hofer wie ich persönlich hoffe, nicht Präsident werden, wird Hr. Strache wohl Parteiintern den Hut nehmen müssen, aber über diese ungelegten Eier denke ich nach der Wahl nach, Strache jedoch kann für sich gesehen nur hoffen, dass Hofer die Wahl gewinnt, sonst wird es ziemlich eng für ihn.

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Screenshot: Facebookseite HC-Strache

Alles in allem kein Grund zur Panik, jedoch auch kein Grund Van der Bellen jetzt deswegen nicht zu wählen, oder noch schlimmer gar Hrn. Hofer zu wählen, nur weil „es schon nicht so schlimm werden wird“, mir persönlich reicht was sie auf Bundesebene anrichten könnten, bzw. wenn man nach Niederösterreich und Oberösterreich (Stichwort Mindestsicherung) gerade am anrichten sind und da wähle ich ganz bestimmt niemanden in das höchste Staatsamt, der an genau diesem Parteiprogramm, welches da gerade umgesetzt wird, maßgeblich mitgearbeitet hat – nicht als Arbeiter/Angestellter und schon gar nicht als Arbeitsloser bzw. Mindestsicherungsempfänger.

Ja stimmt schon, es tut sich nichts im Staate Österreich, die Politik dreht sich seit beinahe einem Jahr nur noch um das Thema dieser Wahl und darum, was ein Bundespräsident jetzt darf und was er nicht darf, kaum einer spricht mehr über die Flüchtlinge (ach stimmt, die haben wir ja ausgesperrt), niemand überlegt sich wie man Österreichs Rolle als neutrale Basis der Weltpolitik (UN-Sitz, div. internationale Kongresse – wir erinnern uns an den Iran-Deal), dazu benutzen könnte, den Konflikt in Syrien zu besänftigen oder einfach mal einen internationalen Kongress zum Thema „Islamischer Staat“ einzuberufen (dazu braucht es keinen Bundespräsidenten, das kann auch der Kanzler machen) um der Welt da draußen klar zu machen (vor allem den USA und Russland), wenn ihr euch nicht einigt, dann wird das mit dem Frieden in Syrien und damit auch mit dem Ende der Fluchtursachen nichts.
Man könnte auch einmal über die internationalen Waffenlieferungen oder über die Ausbeutung von Zentralafrika einen Kongress abhalten und mit tragfähigen Lösungen diese andere Fluchtursache vermindern.
Man könnte sich innerösterreichisch mal breiter über die Reichensteuer unterhalten, dass die ÖVP und die FPÖ/Stronach da nicht mitgehen ist schon klar, aber wenn der Kanzler einfach mal alle anderen an den Tisch einlädt um an einer Lösung zu arbeiten und seinem Koalitionspartner dann einmal klar machen würde, „was du kannst, das kann ich schon lange“ (die drohen ja immer mit der FPÖ), dann würde unter Umständen in der ÖVP etwas Aufruhr entstehen und in der Republik etwas weitergehen.
Wie gesagt, es gäbe viel zu tun, das ist aber alles kein Grund genau das zu tun, was unsere gesamte Politik gerade macht, der FPÖ hinterherlaufen.
Denen muss man entgegentreten nicht hinterherlaufen.

Man muss kein unnötiges Risiko eingehen um eine Politik des Stillstandes abzustrafen, weil Stillstand immer noch besser ist, als eine Schussfahrt ohne Bremsen den Berg hinunter.

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